Stadtgrün – oder ab durch die Mitte

Künstlerische Interventionen von und mit Kindern und Jugendlichen in der City von Barsinghausen

KünstlerInnen der Kunstschule NOA NOA luden Kinder und Jugendliche zu einem ganz besonderen Abenteuer ein. Gemeinsam mit ihnen wollten die KünstlerInnen zeigen, dass zur Neugestaltung der Innenstadt nicht nur die Pflasterfarbe von Bedeutung ist. Zum Ende der Sommerferien wurden Kinder und Jugendliche eingeladen, an einer Exkursion durch die Barsinghäuser Fußgängerzone teilzunehmen, um sie auf Ecken, Winkel und Flächen zu untersuchen, die nach gestalterischen Akzenten rufen. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass die City von Barsinghausen nur wenige Gehwegminuten vom Naherholungsgebiet des Deisters entfernt ist. Mit den künstlerischen Interventionen sollte etwas vom Grün des Deisters in die Stadt geholt werden.

Im Anschluss an die Exkursion am 1. September wurde in einer großen Runde Ideen gesammelt und auf die entsprechenden Orte in der City projiziert. Das Team der Kunstschule beriet die TeilnehmerInnen und unterbreitete erste Vorschläge der Materialisierung und Umsetzung.

In fünf Arbeitsgruppen entstanden Bilder und Skulpturen für die unterschiedlichsten Plätze in der Fußgängerzone Barsinghausens.

Annabell Reymann gestaltete mit ihrer Gruppe einen Dschungel aus verschiedensten Materialien. Farbenfrohe Blüten, Ranken, Lianen und Papageien sollen das vorhandene Pflanzbeet überhöhen, das zudem kurzerhand zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Den Kindern war das verbliebene Grün der Stadt von ungeheurem (unschätzbarem) Wert.

Ausgerechnet die jüngsten Teilnehmer forderten ein Monster für die Stadt und entwarfen es mit lockerem Strich. Diese Kinderzeichnung wurde zum Bauplan für die Gruppe um Frank Plorin. Seit wenigen Tagen nun bewacht dieses hölzerne Monster den Eingang der Fußgängerzone in der Breiten Straße: Kinder erkennen es sofort.

Ebenso ergeht es mit den Kühen, Schafen und Schweinen, die die Gruppe um Karin Hahne gestaltete: Kinder entdecken die an Laternenpfählen und Bäumen angebrachten Vierbeiner sofort, während Erwachsene doch eher verlegen suchen müssen. In diesem Workshop entstanden symbolisch die Tiere, die auf das Grün unbedingt angewiesen sind.

Vehement forderte Henning eine richtige Skulptur für die Stadt. Daraus erwuchs in der Arbeitsgruppe von Karl- Heinz Schwikowski aus Porenbeton die Figur des Stone- Thinky, der nicht ungewollt eine gewisse Ähnlichkeit mit einer epochalen Skulptur hat, die jede/r kennt?

Das Projekt „Stadtgrün“ sollte die jüngere Generation wieder zurück ins Zentrum holen. Denn es war uns nicht einsichtig, dass zur Belebung der Stadt zunächst eine Gruppe, die Skater, weichen musste. Wir waren deshalb besonders froh, dass die Sprayer vom Jugendtreff KGS Goetheschule sich beteiligten und mit einigen ihrer Werke vertreten sind. Unterstützt wurden sie von Aenne Langhorst.

Mit dem Projekt „Stadtgrün“ will die Kunstschule NOA NOA der Diskussion um die Neugestaltung der Barsinghäuser Innenstadt neue Impulse geben. Sie wird – nicht nur den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen – vermitteln, wie man mit den Möglichkeiten der Kunst temporär Akzente setzen und Orte und Plätze in neues Licht tauchen kann. Mit den Mitteln der Malerei, Bildhauerei und Objektgestaltung / Installation entstanden künstlerische Interventionen, die mal offensichtlich oder versteckt, laut oder leise, vorder- oder hintergründig wahrnehmbar sind.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Bücherhaus am Thie für die Überlassung der Räumlichkeiten des ehemaligen Bücherlädchens. Dort konnten wir unser „Projektbüro“ einrichten und arbeiten.

Wir bedanken uns bei Silke Schlösser vom Kinder- und Jugendbüro für die Unterstützung bei der Ansprache der Jugendlichen und bei den Kontakten zur Stadt.

Das Projekt „Stadtgrün“ ist ein Beteiligungsprojekt. Deshalb konnten wir die Sondernutzung beantragen, als die Themen der Kinder und Jugendlichen zu konkreten Workshops formuliert waren. Wir bedanken uns bei der Stadt Barsinghausen für die kurzfristig erteile Genehmigung.

Und ganz besonders bedanken wir uns bei unseren Förderern.

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